Das Salzkammergut ist immer eine Reise wert. Genau das haben wir uns letzten Herbst auch gedacht und uns auf den Weg gemacht. Es sollte ein Wochenende mit Hund am See werden. Unser Ziel war eine nette kleine Ferienwohnung direkt im Zentrum von Bad Aussee. Von hier wollten wir die Gegend erkunden.
Tag 1 – Start zum Wochenende mit Hund am See
Ganz in der Nähe von Bad Aussee liegt Altaussee mit dem gleichnamigen See. Er liegt idyllisch am Fuße des Losers, eingebettet in eine malerische Berglandschaft. Genau diesen See, der zu den landschaftlich schönsten Seen der Region zählt, wollten wir umrunden.
Die Anfahrt nach Altaussee ist schon ein wenig kniffelig. Kleine, enge Straßen in einem kleinen Dorf. Auch der Parkplatz am See ist nicht gerade groß. Hier einen freien Platz zu ergattern ist auch außerhalb der Saison nicht einfach. Aber es ist gelungen, wir hatten eine Parkmöglichkeit direkt am See. Nachdem unsere Rasselbande aus dem Auto geholt war, konnte es losgehen.
Eine Runde um den Altausseer See
Ein Panoramaweg führt um das tiefblaue Tintenfass, wie der See bei Einheimischen genannt wird. Der Weg ist geschottert und rund sieben Kilometer lang. Obwohl die Badesaison lange vorbei war, war der See gut besucht. Das hat seinen Grund, denn am Altausseer See dürfen Hunde auch ins Wasser. Das ist nicht überall in Österreich möglich.
Der Rundwanderweg um den See ist gut gekennzeichnet und nicht zu verfehlen. Stellenweise empfiehlt es sich den Hund an die Leine zu nehmen, weil es eng und unübersichtlich ist. Sobald du die Bootsanlegestellen und die öffentlichen Badebereiche passiert hast, darf dein Liebling ins Wasser.
Wochenende mit Hund am See und traumhafter Bergkulisse
Der Weg geht direkt am See entlang und ist wunderschön schattig. Die Aussicht ist einfach eine Wucht. Du hast perfekte Sicht auf den Loser, die Trisselwand, den Sandling und den Tressenstein. Highlight ist der Dachstein, den du bei gutem Wetter sehen kannst.
Die sieben Kilometer sind leicht zu gehen. Dazu benötigst du keine besonders festen Schuhe. Sportschuhe sind völlig ausreichend. Rund um den See können Hunde jede Menge Spaß haben. Vor allem dann, wenn sie Wasser lieben. Wenn du gerne fotografierst, ist dieser Rundweg ein wahrhaftes Paradies für dich. Hier gibt es zahlreiche Fotomotive, eines schöner als das andere.
Tag 2 – Ab in die Bergwelt
Für den zweiten Tag haben wir einen Wanderweg gewählt, der zu einem der idyllischsten Plätzen der Region zählt. Wir konnten direkt von unserem Appartment losgehen und so marschierten wir zu einem schmalen Treppenpfad. Über die Himmelsleiter gelangst du auf eine asphaltierte Straße, die du entlanggehst bis zu einem Gasthaus.
Bei der Straßenkreuzung nach dem Gasthaus geht es die Sigmund-Freud-Straße entlang, vorbei an einer bezaubernden Landschaft mit kleinen Höfen und Häusern. Schon bald gelangst du zum Aussichtspunkt Dachsteinblick. Du erkennst ihn an der Bank und dem Bildstock. Von hier hast du einen fantastischen Blick über die Bergwelt bis hin zum schneebedeckten Gipfel des Dachsteins.
Idyllischer Kraftplatz
Weiter geht es nach rechts und hinauf in den Wald. Nach einer Rechtskurve gelangst du direkt zum Bärnmoos. Mit den zwei kleinen Hütten strahlt dieser Platz eine unheimliche Ruhe aus. Kein Wunder, dass er für die Menschen der Region als Kraftplatz bekannt ist. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen.
Nur zwei Ziegen grasten friedlich auf der Wiese. Hier ist der optimale Platz für eine Erholungspause. Die Natur und die Ruhe sind einfach fantastisch. Genieße es, ehe dich der Weg wieder zurück durch den Wald in Richtung Bad Aussee führt.
Der Weg ist etwas mehr als fünf Kilometer lang mit leichten Steigungen. Es ist ein einfacher Weg und du benötigst keine großartige Kondition. Ein Stück des Weges führt über eine asphaltierte Straße, die meiste Zeit bist du jedoch auf Feld- und Waldwegen unterwegs. Feste Schuhe zahlen sich also aus. Hunde können beinahe auf der ganzen Strecke frei laufen, so sie nicht jagen. Auch Fotomotive wirst du unterwegs mehr als genug finden.
Tag 3 – 3-Seen-Tour im Ausseerland
Nachdem es ja ein Wochenende mit Hund am See war, folgte am dritten Tag eine 3-Seen-Tour: Grundlsee, Toplitzsee und Kammersee. Startpunkt war der Grundlsee, der nur wenige Kilometer von Bad Aussee entfernt liegt. Er ist der größte See der Steiermark.
Traumhaft schön liegt das Steirische Meer inmitten des gewaltigen Bergmassivs des Toten Gebirges. Auch am Grundlsee sind Hunde willkommen. Du kannst hier wunderbar mit deinem Vierbeiner spazieren gehen und er darf auch ins Wasser. Es gibt nur einige Ausnahmen. Das sind die öffentlichen Badeplätze und Privatgrundstücke um den See.
Wochenende mit Hund am See – vom Grundlsee zum Toplitzsee
Von der Ortschaft Gößl im Osten des Sees führen zwei Wege zum Toplitzsee. Du kannst wählen zwischen einem Weg durch den Wald und einem an den Felswänden entlang. Wir haben uns entschieden, den Hinweg durch den Wald zu nehmen. Der Rückweg führte uns an den Felsen entlang.
Beide Wege sind einfach zu gehen und Hunde können die meiste Zeit frei laufen. Bis zum geheimnisvollen Toplitzsee benötigst du etwa 20 Minuten. Dieser beinahe schwarz gefärbte kleine Bergsee ist mehr als 100 Meter tief und liegt zu Füßen des Toten Gebirges. Die dunkle Färbung kommt von einem Naturphänomen.
Ab einer Tiefe von 20 Metern enthält das Wasser keinen Sauerstoff mehr. Nur in der oberen Schicht leben Fische. Darunter existiert zwar auch noch Leben, doch es handelt sich eher um Mikroorganismen und Würmer.
Geheimnis vom Toplitzsee
Bis heute ranken sich um den Toplitzsee Gerüchte und Mythen. Auf seinem Grund soll sich ein Schatz aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. Das sorgte immer wieder dafür, dass Taucher versuchten diesen zu bergen. Einige bezahlten das mit ihrem Leben. Dieser See ist tückisch und genau deshalb ist auch das Tauchen hier strengstens verboten.
Baden und Schwimmen sind aber sowohl für uns Menschen als auch unsere Vierbeiner erlaubt. In der Fischerhütte gibt es dann köstlichen Fisch, direkt aus dem See zu verkosten. Wenn du Lust hast, kannst du den See mit dem Boot erkunden. Das ist ein einzigartiges Erlebnis.
Mit der Plätte zum Kammersee
Du fährst mit Plätten. Das sind Holzboote mit äußerst traditioneller Form. Sie ähneln beinahe ein wenig den venezianischen Gondeln. Keine Angst, deinen Hund darfst du mitnehmen. Es herrscht allerdings während der Überfahrt Maulkorb- und Leinenpflicht.
Mit der Plätte kommst du auch zum nächsten See, dem Kammersee. Diesen kleinen flachen See erreichst du nur mittels Boot. Von der Anlegestelle gehst du rund fünf Minuten zu Fuß. Der kleine Wasserfall im Nordosten des Kammersees ist der Traun-Ursprung.
Idylle pur
Hier könnte man beinahe die Zeit vergessen, so idyllisch und friedlich ist es hier. Genieß die Ruhe und die Natur mit deinem Liebling. Du darfst dabei jedoch nicht vergessen, rechtzeitig wieder bei der Bootsanlegestelle zu sein.
Für die 3-Seen-Tour sind feste Schuhe nicht falsch. Solange es trocken ist, reichen auch gute Sportschuhe. Die Seen im Ausseerland sind sehr sauber und der Hund kann das Wasser auch trinken. Wenn du das jedoch nicht möchtest, solltest du genug Wasser mit dir führen.
Alle hier beschriebenen Wege sind vom Schwierigkeitsgrad einfach und keine zehn Kilometer lang. Sogar Tequila unser Ältester hat sie locker geschafft. Ich habe dennoch sicherheitshalber immer seine Tasche im Rucksack. So kann er zwischendurch bei Bedarf eine gemütliche Pause machen. Gebraucht haben wir sie in Bad Aussee jedoch nicht.
Viel zu schnell vergeht die Zeit und ein Wochenende ist vorbei. Allerdings ein Wochenende mit Hund am See, mit vielen tollen Erlebnissen und ganz viel faszinierender Natur. Das Ausseerland ist immer eine Reise wert. Besuch es doch einfach mal!
