Bärlauch für Hunde – gesundheitsfördernd oder giftig?
Bärlauch für Hunde – alljährlich polarisiert dieses Thema aufs Neue. Spätestens dann wenn im Frühling die Wald- und Augebiete mit diesem ganz speziellen Duft erfüllt sind, gehen die Meinungen auseinander Die einen lieben ihn, die anderen können mit ihm gar nichts anfangen – der Bärlauch ist eben nicht jedermanns Sache.
Ganz genauso verhält es sich bei der Frage ob Bärlauch für Hunde gesund oder giftig ist. Auch dazu gibt es die unterschiedlichsten Zugänge und Standpunkte Ein ganz klares JA oder NEIN wirst du auf diese Frage jedoch von niemandem bekommen.
Was ist Bärlauch?
Bärlauch oder Allium ursinum gehört zur Gattung Allium. Er ist damit verwandt mit der Zwiebel, dem Knoblauch und dem Schnittlauch. Er wird gerne auch Knoblauchspinat, Hundsknoblauch oder Waldknoblauch genannt.
Bärlauch wächst in beinahe ganz Europa. Zu finden ist er zumeist in Au- oder Waldgebieten. Sammeln kannst du ihn von etwa Anfang März bis April. Dann beginnt er zu blühen und ist nicht mehr für die Verarbeitung geeignet.
Bärlauch bildet elliptische Blätter. Diese Blätter verfügen über einen lediglich 5 bis 20 Millimeter langen Stiel. Die Blätter sind rund 5 Zentimeter breit und etwa 20 bis 25 Zentimeter lang. Sie glänzen an der Oberseite. Diese Seite ist auch dunkler als die matte Unterseite. Typisch ist der lauchartige Geruch.
Vorsicht Verwechslungsgefahr!
Hier eröffnet sich auch schon das größte Problem für den Menschen. Immer wieder verwechseln Bärlauchsammler das intensiv duftende Kraut mit anderen Pflanzen. Alle vergleichbaren Pflanzen sind jedoch sowohl für den Menschen als auch Hunde stark giftig. Zu den Pflanzen, die dem Bärlauch ähneln, zählen Herbstzeitlose, Aaronstab und Maiglöckchen.
Photo by Frauke Riether on Pixabay
Bärlauch ist für uns Menschen genießbar und sogar gesund. Beim Hund sieht die Sache völlig anders aus. Bärlauch für Hunde zuzubereiten ist keine gute Idee. Er enthält den Stoff Alliin, ebenso wie die Zwiebel, der Knoblauch und der Lauch.
Bärlauch für Hunde als Gift
Alliin zerstört beim Hund das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen. Dieser Prozess kann zu einer Anämie, also Blutarmut führen. Mit der Zeit führt das unweigerlich zum Tod des Hundes. Zwiebelgewächse können entsprechende Vergiftungserscheinungen beim Hund hervorrufen wie
- Allgemeine Schwäche
- Erbrechen
- Durchfall
- Blasse Schleimhäute
- Erhöhte Atem- und Herzfrequenz.
Ab wann Bärlauch für den Hund gefährlich wird, ist schwer zu sagen. Das ist abhängig von der Menge Alliin im Bärlauch, die stark schwankt. Auch das Körpergewicht des Hundes ist von Bedeutung. Die Meinungen dazu sind unterschiedlich.
Wahrscheinlich werden kleine Mengen Bärlauch deinem Hund nicht dauerhaft schaden. Wenn es dich interessiert, findest du im Artikel Allium species poisoning in dogs and cats, R.B. Cope, BSc, BVSc, PhD, 2005 nähere Informationen zu diesem Thema.
Die Meinungen gehen auseinander
Im Internet findest du ebenfalls sehr irritierende Informationen. Die einen warnen vor Zwiebelgewächsen. Die anderen propagieren sie gar als Naturheilmittel gegen Parasiten, als Antioxidans und sogar als Nahrungsmittel mit antibiotischer Wirkung.
Auch beim Hundefutter wirst du sehr unterschiedliche Zugänge zu Zwiebelgewächsen finden. Gerade beim Barfen wirst du unweigerlich irgendwann auf Lauch stoßen. Er ist eine beliebte Zutat bei fertigen gefriergetrockneten Gemüsemischungen.
Warum das so ist, finde ich eher seltsam. Denn gerade dieses Gemüse mische ich meinem Hund täglich ins Futter. Ja, mag sein, dass die Menge sehr gering ist und dem Hund nicht schadet. Dass das jedoch sicher so ist, weiß keiner ganz genau.
Zwiebelgewächse müssen nicht sein
Wir halten es lieber so, dass wir generell auf Zwiebel, Bärlauch, Lauch und Knoblauch verzichten. Gegen Parasiten gibt es bessere natürliche Mittel und auf ein natürliches Antibiotikum zu setzen ist eher zweifelhaft. Außerdem sind unsere Hunde nicht unbedingt besonders von dem Geruch angetan.
Das ist auch der Grund, warum ein Waldspaziergang inmitten des wuchernden Bärlauches mit Hund im Normalfall völlig harmlos ist. Die meisten Vierbeiner meiden den Geruch und denken gar nicht daran, das übel riechende Kraut zu probieren. Hast du jedoch ein Exemplar, vor dem nichts sicher ist, solltest du bei derartigen Spaziergängen gut auf deinen vierbeinigen Partner achten.
Eine zuverlässige Aussage zur Schädlichkeit von Bärlauch für Hunde wirst du also kaum irgendwo finden. Im Endeffekt bleibt es dir überlassen, ob du deinem Tier Bärlauch geben möchtest. Falls du dich dafür entscheidest, denk bitte daran immer nur sehr wenig zu geben und achte auf eventuelle Symptome. Nur so kannst du im Ernstfall rechtzeitig reagieren.
Titel: Photo by Gabriela Fink on Pixabay
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