Hund im Bett – top oder flop?
Das Thema Hund im Bett lässt keinen Hundefreund kalt. Die einen sind strikt dagegen, andere finden es toll, wenn sie neben ihrem Vierbeiner aufwachen. Grund genug für ausgiebige Diskussionen. Auch mir ist es so ergangen. Ich war immer dagegen, dass Hund im Bett schläft. Doch es sollte anders kommen!
Hund im Bett als familiäre Diskussion
Als damals die Entscheidung fiel, einen Hund zu uns zu holen, war eines für mich völlig klar: Der Hund kommt nicht ins Bett. Dann war es soweit. An einem Sonntag holten wir Podenco Alonso nach Hause. Er war ein zauberhafter Kerl, der uns im Laufe seines Lebens sehr viel Freude bereiten sollte.
Noch am selben Abend ging die Diskussion los. Hund im Bett! Ich – nein, mein Mann – ja! Na das konnte ja heiter werden. Vorerst setzte ich mich durch. Meinen Sieg konnte ich jedoch nicht einmal bis zum nächsten Morgen genießen.
Wer es einmal erlaubt, hat schon verloren
Als ich nachts wach wurde, sah ich geradewegs in die entzückenden bernsteinfarbigen Augen unseres neuen Hausgenossen. Er hatte es sich zwischen uns gemütlich gemacht und genoss sein neues Leben sichtlich. Ich machte zwar einen zaghaften Versuch, doch für diese Nacht resignierte ich.
Dass das nicht nur für diese Nacht sein würde, war mir relativ rasch klar. Hund und Herrchen hatten es geschafft. Wir hatten einen neuen Bettgenossen. Als Chihuahua Tequila ein Jahr später dazustieß, belagerte auch er unsere Schlafstätte.
Der Mann ging, die Hunde blieben und ich hatte fixe Pläne, das Thema Hund im Bett nun zu korrigieren. Doch ich hatte die Rechnung ohne meine beiden pelzigen Lieblinge gemacht. Meine Tochter und ich zogen sämtliche Register. Es nützte alles nichts.
Hätte ich an meinem Plan festgehalten, würde wohl keiner meiner Nachbarn heute noch mit mir reden. Alonso und Tequila wussten genau, wie sie es anstellen mussten. Sie schlugen derart Terror, dass ich sie freiwillig wieder ins Schlafzimmer ließ. Ich denke, die Nachbarn danken mir dafür noch heute.
Hunde haben eigene Pläne
Da freute ich mich nun über ein ganzes Doppelbett für mich alleine. Doch ich musste wieder teilen. Ich räumte also eine Seite und richtete sie mit weichen Decken und Kissen kuschelig für die Hunde ein. Hätte ich mir alles sparen können. Meine Seite war stets spannender.
Mittlerweile habe ich mich an meine Schätze im Bett gewöhnt. Ich möchte es nicht mehr missen, dass sich die Zwerge in der Nacht an mich kuscheln und es genießen bei mir zu sein. Jede Nacht ist anders und einmal schläft einer hier, manchmal alle drei.
Für mich ist heute völlig klar: Hund im Bett ist einfach herrlich. Ja, ich bekenne, ich pfeif auf althergebrachte Regeln. Und mittlerweile gibt es auch schon den Beweis dafür, dass Hund im Bett sogar gesund ist.
US-amerikanische Forscher der Mayo-Schlafklinik in Scottsdale, Arizona haben sich die Mühe gemacht und sich das Thema Hund im Bett genau angesehen. Dazu wurden die Schlafgewohnheiten von 150 Patienten erhoben. 74 davon leben mit einem Tier zusammen, wovon die Hälfte ihr Haustier im Bett schlafen lässt.
Angenehme Nachtruhe mit Hund
Gerade Singles berichten über äußerst positive Wirkung einer gemeinsamen Nacht mit Hund und Katz. Der Grund dafür sei die entspannende Wirkung, die von den Vierbeinern ausgeht. Genau diese Menschen würden mit Tier im Bett tiefer und wesentlich besser schlafen. Viele bringen das mit Sicherheit in Verbindung.
Der Mensch entspannt, die Herzfrequenz verbessert sich und das Immunsystem wird gestärkt. Was will man mehr? Das könnte also eine Win-win-Situation für beide Spezies bedeuten. Trotz dieser relativ neuen Studie ist das Thema Hund im Bett noch immer Grund für heftige Diskussionen.
Unsere Hunde sind schon lange keine Wildtiere mehr. Die meisten von ihnen ziehen ein gemütliches weiches Bett einem Nachtlager im Freien vor. Drüber hinaus lieben sie es, alles mit ihrem Menschen zu unternehmen.
Manchmal lassen sie sich nicht einmal davon abhalten mit ihrem Halter ins Bad zu marschieren. Gegner führen nicht nur den Hygieneaspekt, sondern auch die Erziehung des Hundes an. Diese würde leiden, dürfte Hund auf Couch oder Bett.
Kein Hund wird dominant oder aggressiv, weil er im Bett schlafen darf. Verteidigt er jedoch seine gemütliche Liegestatt und seine Ressourcen, dann ist es empfehlenswert den Vierbeiner von Couch und Bett zu verbannen. Wichtig ist in jedem Fall: Darf der Hund ins Bett, dann sollte das immer so sein. Der Hund wird sich nicht auskennen, wenn er montags darf und mittwochs nicht.
Photo by Rachel Coyne on Unsplash
Keine Angst vor dem Hund im Bett
Was die Hygiene betrifft, kann auch hier Entwarnung gegeben werden. Ist der Hund gepflegt, spricht nichts gegen seine nächtliche Nähe. Das bedeutet, striegeln ist unerlässlich. So kannst du es vermeiden, zu viele Haare im Bett zu finden. Dazu ist eine gute Parasitenprophylaxe empfehlenswert.
Du wirst nicht erfreut sein, Zecken oder anderes kleine Getier in deinem Schlafzimmer wieder zu finden. Spot-on oder entsprechende Halsbänder schaffen hier rasch Abhilfe. Auch das gehört zur Hygiene.
Nachdem eine Entwurmung nur bei Befall hilfreich ist, kannst du alternativ eine Kotprobe untersuchen lassen. So kannst du genau dann entwurmen, wenn es wirklich notwendig ist. Schläft dein Mitbewohner mit dir im Bett, solltest du dein Bettzeug häufiger wechseln und es entsprechend waschen.
Gegen den Hund im Bett spricht eine Allergie. Falls du allergisch bist, kann es mitunter unangenehm werden. Gerade dann, wenn du eine Allergie gegen Hausstaub hast, solltest du auf die Gesellschaft deines Vierbeiners in der Nacht verzichten.
Hundeträume können für unruhige Nächte sorgen
Ein Grund auf die hündische Gesellschaft zu verzichten ist eine eventuelle Geräuschkulisse, die vom Vierbeiner ausgeht. Es gibt Hunde, die derart schnarchen, dass es unmöglich ist, ein Auge zuzumachen. Zu bedenken sind auch die Traumphasen.
Hier beginnen die Vierbeiner nicht selten, sich heftig zu bewegen. Bei einem großen Hund kann das mitunter sehr spannend werden. An erholsamen Schlaf ist aber eher nicht zu denken.
Absolute Tabuzone für den Vierbeiner ist das Kinderbett. Im Bett der Kleinsten haben die pelzigen Hausgenossen nichts verloren. Kind und Hund sollten nie unbeaufsichtigt sein, schon gar nicht nachts.
Wie du siehst, spricht nichts dagegen, dass dein vierbeiniger Freund das Bett mit dir teilt. Wichtig ist, dass sich alle dabei wohlfühlen. Da ist es völlig egal, was andere dazu sagen.
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