Kleinhunde und Minihunde- sie haben auch negative Seiten
6. Oktober 2021
Im letzten Beitrag habe ich dir sämtliche Vorteile der Kleinhunde näher gebracht. Doch wie es nun mal so ist, ist nicht alles positiv. So süß und handlich Minihunde sind, sie haben auch ihre Nachteile. Es ist wichtig, dass du dir ein vollständiges Bild machst, bevor du dich für einen kleinen Hund entscheidest.
Kleinhunde neigen zu rassespezifischen Erkrankungen
Ein absoluter Vorteil dieser Hunde ist ihre geringe Größe. Doch die hat ihren Preis. Nicht jede Rasse war schon immer so klein, wie sie heute ist. Sie wurde speziell darauf hingezüchtet. Das sorgt für eine Menge rassespezifischer Erkrankungen.
Durch diese Zucht neigen kleine Hunde zu Beschwerden mit Knie oder Wirbelsäule. Ein großes Problem bei Minihunden sind die Zähne. Sie haben oft kaum Platz im Kiefer, stehen daher falsch, zu eng und schief. Die kurzschnäuzigen Rassen haben Atemprobleme und ein Infektionsrisiko unter den Hautfalten. Die Liste ist beinahe unendlich. So ist auch das entzückende Wesen auf unserem Titelfoto eine Qualzucht. Ein normaler Chihuahua hat rund 3,5 Kilogramm Körpergewicht und er passt nicht einmal als Welpe in eine derartige Tasse.
Falsche Ernährung sorgt für Erkrankungen
Kleinhunde haben einen ganz besonderen Charme. Den nutzen sie, wo immer es notwendig ist. Viele Hundehalter von Zwergen neigen daher dazu, ihren Hund zu verwöhnen. Exklusives Futter, spezielle Belohnungen und außergewöhnliche Leckereien stehen leider oft an der Tagesordnung.
Artgerechte Ernährung ist auch bei kleinen Hunden unbedingt notwendig. Sie benötigen kein Rinderfilet und auch keine zarte Putenbrust. Sie benötigen eine ausgewogene Mischung aller notwendigen Nährstoffe, genau wie jeder andere Hund. Eine derartige Ernährung sorgt für Mangelerscheinungen und ist ungesund.
Ungesund ist auch ein Übermaß an Nahrung. Zu viele Leckereien und zu wenig Bewegung sorgen für Übergewicht. Das zieht weitere gesundheitliche Probleme nach sich. Es kommt zu Beschwerden mit den Gelenken, zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zu erschwerter Atmung. In manchen Fällen ist Diabetes Folge von Übergewicht.
Kleinhunde brauchen Schutz
Kleine Hunde sind äußerst robust. Dennoch musst du im Umgang mit ihnen deutlich vorsichtiger sein als mit großen Hunden. Gerade dann, wenn du mit deinem Zwerg auf belebten Plätzen unterwegs bist, ist die Gefahr von Verletzungen groß.
In der Eile achten Menschen nicht immer darauf, was um sie herum geschieht. Ein unbedachter Tritt reicht aus, um den Hund schwer zu verletzen. Dasselbe gilt im Umgang mit anderen Hunden. Ein Kleiner ist immer der Schwächere. Du musst daher noch mehr auf die Verträglichkeit anderer Hunde achtgeben.
Kleinhunde bezahlen Diskussionen mit großen Hunden nicht selten mit dem Leben oder tragen zumindest schwere Verletzungen davon. Hier bist du gefragt, um derartige Situationen bestmöglich zu vermeiden. Dazu gehört auch, dass du deinen kleinen Hund nicht einfach auf andere Hunde zulaufen lässt.
Erziehung muss sein
Da sind wir auch schon beim Thema Erziehung. Das ist gerade bei den Kleinen ein sehr brisantes Thema. Weil sie eben so klein und niedlich sind, erfahren sie häufig ganz einfach keine richtige Erziehung. Sie machen schlichtweg was sie wollen und tanzen ihren Haltern auf der Nase herum.
Die Erziehung muss hier genauso konsequent durchgezogen werden wie bei jedem anderen Hund. Kleine Hunde können manchmal ganz schön bockig sein. Es fällt nicht immer leicht, sich bei den Zwergen durchzusetzen. Ihr entzückender Blick ist manchmal unwiderstehlich und das wissen sie auch.
Kleine Hunde können äußert streitlustig sein und ihre Reizschwelle ist niedrig. Dazu kommt, dass Kleinhunde eher dazu tendieren ängstlich zu sein als große. Gerade deshalb ist eine gute Erziehung sehr wichtig und unerlässlich.
Wird ein kleiner Hund nicht richtig ausgelastet und ist dazu auch nicht erzogen, wird er dir das Leben sehr schwer machen. Kleine Hunde können häufig etwas sehr gut, und das ist Bellen. Deine Nachbarn und deine Umgebung werden dir für einen erzogenen Zwerg sehr dankbar sein.
Hunde sind kein Kinderspielzeug
Kein Hund sollte zur Belustigung von Kindern ins Haus geholt werden. Das gilt ganz besonders für alle kleinen Hunde. Ich bin generell kein Fan davon, wenn ein Hund in eine Familie mit Kleinkind kommt. Ich habe schon zu oft erlebt, wie diese Kombination scheitert und im seltensten Fall sind es die Kinder, die darunter leiden.
Anders sieht die Situation dann aus, wenn der Hund bereits in der Familie lebt, wenn das Kind kommt. Er kann sich dann langsam an die Situation gewöhnen und das Kind lernt von Beginn an den richtigen Umgang mit dem pelzigen Hausgenossen.
Kleinhunde und Kleinkinder
Kleine Kinder sind in ihren Bewegungen viel zu unkontrolliert. Minihunde sind zwar robust, doch deutlich zerbrechlicher als große Hunde. Je kleiner der Hund desto älter sollte, meiner Meinung nach, das Kind sein.
Einige der Zwerge zeigen sehr deutlich, dass ihnen kleine Kinder nicht geheuer sind. Sie lassen sie erst gar nicht in ihre Nähe. Das solltest Du in jedem Fall respektieren und Hund und Kind nicht zusammenbringen. Auch der Biss eines kleinen Hundes kann verletzen!
Vorsicht Unfallgefahr!
Ein Unfall kann aber auch uns Erwachsenen leicht passieren. Liegt ein großer Hund im Weg, so sehen wir ihn sofort. Steht der Kleine allerdings plötzlich hinter dir, ist die Stolperfalle perfekt. Das ist sowohl für dich als auch deinen Liebling gefährlich.
Dass kleine Hunde gute Wächter sind, ist bekannt. Allerdings ist die Sache erledigt, sobald der Hund um die Ecke kommt. Dann nämlich folgt höchstens ein „oh wie süß“. So mutig die Zwerge auch sein mögen, beschützen können sie dich nicht. Das ist schon deine Aufgabe.
Wenn Du nun alle Vorteile und Nachteile gegenüberstellst, wirst du erkennen, dass es mehr gibt, das für einen kleinen Hund spricht. Überlege also gut, welche Größe von Hund optimal zu Dir passt. Im Endeffekt kommt es absolut nicht auf die Größe an. Jeder Hund wird dir viel Freude bereiten und dein Leben bereichern.
