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Wie du und dein ADHS Hund zu mehr Lebensqualität findet

Es gibt Hunde, die lieben es, faul auf der Couch zu liegen. Es gibt Hunde, die sind aktiv und haben Spaß an Sport und Spiel. Und es gibt jene Exemplare, die springen, laufen und spielen ohne Unterbrechung. Der ADHS Hund braucht ständig Aufmerksamkeit. Egal was du machst – es ist nie genug.

Diese Hunde kommen nie zur Ruhe und finden kaum Schlaf. Sie rauben ihren Haltern damit den letzten Nerv. Erkennst du dich und deinen Vierbeiner wieder? Vielleicht hast ja auch du einen hyperaktiven Hund!

Warum das Thema ADHS?

Warum habe ich gerade dieses Thema gewählt? Ganz einfach, ich habe einen Hund, der viele Anzeichen einer Hyperaktivitätsstörung aufweist. Ob er ADHS hat? Ich habe keine Ahnung! Zu Beginn sah es wirklich so aus.

Quincy kam als Problemhund zu uns, der seiner Familie mit übertriebenem Bellen den Schlaf raubte. Seine genaue Geschichte kennen wir nicht. Doch so wie er sich benimmt, dürfte er viel zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt worden sein. Mit seinen geschätzten zwei Jahren ist er immer noch ein Baby.

Er benötigt außergewöhnlich viel Aufmerksamkeit und sehr viel Körperkontakt. Training mit ihm gleicht einem Flohzirkus. Seine Aufmerksamkeitsspanne ist quasi kaum erkennbar. Auf Geräusche reagiert er übertrieben mit Bellen.

Hat er genug Bewegung und wird auch geistig gut ausgelastet, ist er ein ganz toller Hund. Trotzdem kommt der Clown immer wieder durch. Er ist total verpeilt und gerade das macht ihn so liebenswert. Genau aus diesem Grund habe ich mich ein wenig mit dem Thema ADHS beim Hund auseinandergesetzt. Herausgekommen ist der folgende Beitrag.

Gibt es ADHS beim Hund?

Die Antwort auf diese Frage ist: Ja, Hyperaktivitätsstörungen kommen auch bei Hunden vor. ADHS ist eine psychische Erkrankung. Sie gilt bis heute in der Psychologie als äußerst umstritten. Das gilt nicht nur für die Erkrankung bei Kindern, sondern auch für jene beim Hund.

In den 1970ern wurde das Vorkommen von ADHS beim Hund in Studien (Campbell WE. Canine hyperkinesis. Mod Vet Pract 1974; 55:313–316) beschrieben. Die Bezeichnung für die Erkrankung war kanine Hyperkinese. Der Begriff ADHS beim Hund etablierte sich Anfang der 1990er.

Was ist ADHS beim Hund?

ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Das erklärt gut, worum es bei ADHS geht. Bei dieser psychischen Erkrankung kommt es zu Störungen bei Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität.

Symptome der Hyperaktivitätsstörung

Die Merkmale von ADHS beim Hund sind vielfältig. Du wirst sie nicht immer eindeutig erkennen. Treten Probleme auf, zeigen sich diese in der Regel vor dem vierten Lebensmonat. Typische Anzeichen für ADHS beim Hund sind:

  • Dein Hund ist unruhig und für die Rasse und das Alter untypisch überaktiv. Im Spiel mit den gleichaltrigen Artgenossen ist er ungestüm und grob. Obwohl die Spielpartner die Aktion beenden, will er das nicht akzeptieren.
  • Er reagiert unpassend auf Situationen. Schon geringste Reize lassen den Hund überreagieren. Der Hund benimmt sich, als wäre er außer Kontrolle. Spielerisches Verhalten kann rasch in ernste Situationen überspringen. Diese Tiere sind schnell frustriert. Das schürt Aggression.
Fang den Schatten – ADHS-Hunde sind stets in Bewegung

Photo by Ron Fung on Unsplash

  • Es zeigen sich Konzentrationsschwierigkeiten. Im Training reagiert er nicht auf Anweisungen und lässt sich ständig ablenken. Dabei beobachtet dein Hund ununterbrochen seine Umgebung, obwohl sie ihm bestens bekannt ist. Ein Training mit dem Hund ist beinahe unmöglich.
  • Die verminderte Konzentrationsfähigkeit sorgt dafür, dass der Hund sich leicht ablenken lässt. Dabei ist er so beschäftigt, dass er sich nicht vollständig löst. Das führt zu Unsauberkeit.
  • ADHS-Hunde kommen nicht zur Ruhe und schlafen weniger und schlechter als andere Hunde. Ihre Traumphasen sind kaum vorhanden und sehr kurz. Das sorgt für gesundheitliche Probleme. Diese Hunde finden nur dann ausreichend Schlaf, wenn jegliche Reize von außerhalb völlig vermieden werden.
  • Der Hund zeigt trotz alters- und rasseentsprechender Auslastung keine Müdigkeit. Beim Freilauf bewegt sich dein Hund ziellos und hektisch. Er schnüffelt immer wieder an denselben Stellen oder läuft sogar gegen Hindernisse.
  • Die Fütterung eines Hundes mit ADHS ist ein besonderes Erlebnis. Diese Tiere sind extrem ungeduldig. Sie bellen, springen an ihrem Menschen hoch und laufen hektisch umher. Steht der Futternapf endlich vor ihm, schlingt der Hund das Futter hastig hinunter. Das Füttern aus der Hand ist schwierig.

Folgen der Hyperaktivität beim Hund

Der Hund ist permanent unruhig, unkonzentriert und hat einen übermäßigen Drang nach Bewegung und Beschäftigung. Das führt zu Verhaltensauffälligkeiten. Typisch für Hunde mit Hyperaktivitätsstörungen ist:

  • übermäßiges Bellen
  • Kauen an allem, was der Hund erwischt
  • zunehmende Aggressivität
  • Zwicken und Beißen
  • exzessives Lecken der Pfoten
  • intensives Beißen auf Spielzeug und Stofftieren

Gründe für ADHS beim Hund

Warum es beim Hund zu einer Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörung kommt, ist bis heute unbekannt. Fest steht, dass es Faktoren gibt, die die Erkrankung begünstigen. Diese können genetisch bedingt sein, wie etwa angezüchtete Verhaltensmuster. Dazu zählt ein ausgeprägter Wach- oder Schutzinstinkt. Die Zucht einiger Hunderassen zielt darauf ab, dass diese auf kleinste Reize reagieren.

Doch nicht nur die Genetik hat hier ein Wörtchen mitzureden. Es kommt wahrscheinlich ebenso darauf an, wie das Tier aufwächst. Zu junge und unerfahrene Muttertiere oder zu viele Welpen in einem Wurf sind problematisch. Dadurch erlernen die kleinen Vierbeiner die Lebensgrundlagen nicht entsprechend. Sie haben später Schwierigkeiten ihre Bewegungen und Emotionen zu kontrollieren.

Dasselbe passiert, wenn der Züchter den Hund zu früh von seiner Mutter und seinen Geschwistern trennt. Auch in diesem Fall wird die Entwicklung des kleinen Hundes empfindlich gestört. Der kleine Vierbeiner hat nicht mehr die Möglichkeit von seiner Mutter und seinen Geschwistern zu lernen.

Auf den Hund kommen Situationen zu, mit denen er noch nicht  umgehen kann. Wenn er dann auch noch zu unerfahrenen Haltern kommt, ist das Übel komplett. Unbewusst verstärken sie die problematischen Verhaltensweisen des Tieres. Verhaltensauffälligkeiten verstärken und manifestieren sich. Falsche Haltung, zu geringe oder falsche Auslastung verschärfen die Situation weiter.

Futter und ADHS beim Hund

Das Futter hat ebenso Einfluss auf das Verhalten des Hundes. Enthält Hundefutter viele Kohlenhydrate, sorgt das für rasche Energielieferung. Dieser Effekt hält allerdings nur sehr kurze Zeit an. Es kommt zu Energiespitzen. Besonders schlecht ist Zucker. Kohlenhydrate wie Kartoffel, Reis oder Karotten sind ideal.

Rind und Wild sind bei hyperaktiven Hunden zu vermeiden. Diese Fleischsorten enthalten Phenylalanin.Daraus entstehen Botenstoffe, die im Gehirn benötigt werden. Sie haben aufhellende und anregende Wirkung. Besser sind Kaninchen oder Lamm weil diese Sorten Tryptophan enthalten. Dieser Stoff wirkt stimmungsaufhellend und beruhigend.

Welche Hunde neigen zu ADHS?

Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite können bei jedem Hund und jeder Rasse vorkommen. Zumeist betrifft es agile und lebhafte Tiere wie Arbeitshunde oder Jagdhunde. Betroffene Rassen sind daher Weimaraner, Labradore oder Terrierarten.

Diagnose der Hyperaktivitätsstörung

ADHS ist nicht nur beim Hund, sondern auch beim Menschen noch immer eine äußerst umstrittene Erkrankung. Der Grund ist leicht erklärt. Die Grenze zwischen lebhaft und hyperaktiv ist schwierig zu ziehen. Für den einen ist ein Hund mit viel Elan und Temperament der perfekte Partner. Für andere Halter ist die Tatsache, dass der Hund aktiver ist als andere Vierbeiner unerträglich.

Nicht immer ist ein Hund, der als hyperaktiv beschrieben wird auch wirklich über die Maßen aktiv. Manche Hunde sind tagsüber ganz alleine während die Familie arbeitet. Sobald die Menschen nach Hause kommen, ist die Freude groß. Es ist dann ganz natürlich, dass der Vierbeiner mehr Aufmerksamkeit und Bewegung einfordert.

Lebhafte und arbeitswillige Hunde wie Weimaraner oder Terrier wollen Bewegung, Sport, Aufgaben und Arbeit. Erhalten Sie das nicht, werden sie sich einen Ersatz suchen. Sie beginnen im Haus alles zu zerstören. Sie reagieren übertrieben und fordern stetig Aufmerksamkeit. Diese Hunde sind nicht hyperaktiv. Sie leiden nicht an ADHS. Sie werden schlichtweg schlecht und nicht artgerecht gehalten.

Wann ist der Weg zum Tierarzt sinnvoll?

Wenn du einen Hund zu dir nehmen möchtest, musst du im Vorfeld beachten, welche Eigenschaften der Hund mitbringt. Ein träger Hund passt nicht zu einem sportlichen Menschen. Ein Hund, der arbeitswillig und umtriebig ist, wird bei einem Couch-Potato nicht glücklich sein.

Ist der Hund artgerecht ausgelastet, zeigt aber dennoch klassische Symptome für ADHS, solltest Du ihn deinem Tierarzt vorstellen. Dieser wird organische Ursachen für das hyperaktive Verhalten ausschließen.

Fragebögen und Verhaltensbeobachtungen in der Praxis helfen dem Tierarzt, die Diagnose ADHS beim Hund zu fixieren. In einigen Fällen versucht der Tierarzt, mithilfe des Einsatzes von Beruhigungsmitteln der Problematik auf die Spur zu kommen.

Das Tier erhält Tranquilizer, Amphetamine oder Methylphenidat. Zeigt der Hund daraufhin eine deutliche Verhaltensänderung, geht der Tierarzt von einer Erkrankung an ADHS aus. Bei gesunden Hunden bewirkt eine derartige Medikation eher das Gegenteil.

Wie kannst du deinem ADHS Hund helfen?

Eine medikamentöse Behandlung ist möglich. Der entsprechende Wirkstoff heißt Methylphenidat. Es ist besser bekannt unter dem Markennamen Ritalin und stammt aus der Humanmedizin. Das Mittel ist aber auch für den Einsatz beim Hund geeignet. P. Piturru beschreibt in der Arbeit „Anwendung von Methylphenidat bei Hunden mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)“ die Behandlung eines Weimaraners.

Allerdings gibt es genau hier einen Haken. Der Wirkstoff Methylphenidat ist gemäß Schweizer Arzneimittelkompendium als Mittel gegen Narkolepsie beim Hund angeführt, nicht aber gegen ADHS beim Hund. Dazu kommt, dass in den letzten Jahren die missbräuchliche Anwendung von Ritalin beim Menschen stark gestiegen ist. Gerade in Hochschulkreisen wird es gerne verwendet um Konzentrationseinbrüche zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Damit sind die Möglichkeiten der Tierärzte dieses Mittel zu verabreichen deutlich eingeschränkt. Dass gilt zumindest für den deutschsprachigen Raum.

Eine medikamentöse Therapie beim Hund wird jedoch in den seltensten Fällen notwendig sein. Eine Entscheidung darüber muss der Tierarzt treffen. Gib deinem Hund keinesfalls Beruhigungsmittel ohne Rücksprache mit dem Arzt.

Photo by Adam Nieścioruk on Unsplash

Naturheilmittel

Allerdings kannst du mit Naturheilmitteln gute Erfolge erzielen. Produkte mit CBD helfen dem Hund, sich zu entspannen. Dieser Wirkstoff ist in der Hanfpflanze enthalten und hat nichts mit der psychoaktiven Substanz THC zu tun. CBD ist heute bereits in unterschiedlichsten Varianten im Handel erhältlich, darunter CBD-Tropfen  oder Hundeleckerchen mit CBD.

Ebenfalls gut wirksam sind pflanzliche Mittel mit Hopfen, Baldrian oder Lavendel. Besonders empfehlenswert ist Johanniskraut. Du kannst deinem Hund diese Kräuter als Tee verabreichen oder als Nahrungsergänzungsmittel, wie sie in Apotheken oder im Fachhandel erhältlich sind.

Sowohl CBD als auch die anderen pflanzlichen Wirkstoffe setzen den Hund nicht völlig außer Gefecht, wie dies herkömmliche Beruhigungsmittel vermögen. Sie wirken mild und ohne Nebenwirkungen. Zudem haben alle Pflanzen mehre Wirkungen, die für den Hund sehr positiv sein können.

Ausreichend Bewegung und Ruhe

Du wirst vermehrt deinen Focus darauf legen müssen, dem Hund ausreichende Bewegung und Ruhe zu vermitteln. Der Hund kann Stress durch körperliche Auslastung optimal abbauen. Laufen, spielen und schwimmen sind ideale Sportmöglichkeiten, weil du den Hund dabei nicht zu sehr aufwiegelst.

Wenn es um Bewegung und Beschäftigung geht, gibt es einige Regeln. Wichtig sind langsame Bewegungen mit gleichzeitigen Konzentrationsübungen. Lass Deinen Hund gemütlich neben dir
laufen oder gehen. Verwende besser ein Geschirr als das Halsband. Beim Schwimmen kannst du den Hund optimal auslasten und er kann sich nicht hektisch bewegen.

Rituale helfen dem Hund

Von Kindern mit ADHS kennen wir die Kraft der Rituale. Je besser sie sich an festen Regeln orientieren können, desto besser kommen sie mit ihrer Krankheit zurecht. Das kannst du auf deinen Hund umlegen. Versuche dich an einen möglichst genauen Zeitplan zu halten.

Feste Fütterungszeiten helfen dem Hund

Photo: © Nathalie Friedl

Der Hund weiß dann genau, wann es Futter gibt oder wann der Spaziergang ansteht. Er wird nicht hektisch, weil er Angst hat, etwas zu verpassen. Auch die Ruhezeiten sollten nach diesem fixen Plan
gestaltet werden.

Achte darauf, dass dein Hund einen ruhigen Platz im Haus vorfindet, wo ihn niemand stört. Verwende eine große Hundebox. Dunkle sie mit Decken ab und richte sie gemütlich mit dem Lieblingskissen ein. Diese Box sollte in einem Zimmer stehen, durch das du nicht ständig laufen musst.

Die richtigen Spiele

Mach Such- und Schnüffelspiele mit ihm. Diese Spiele erfordern Konzentration und Ruhe. Vermeide hektische Spiele oder Zerrspiele. Sollte der Hund es übertreiben, brich das Spiel ab. Sobald er sich beruhigt hat, kannst du weiterspielen. Er lernt, ruhiger zu werden.

Versuche Kontakt zu ebenso hektischen Vierbeinern zu meiden. Je ruhiger und gefestigter die anderen Hunde sind, desto besser für deinen ADHS-Hund. Dasselbe gilt übrigens auch für dich. Je ruhiger du bist, desto besser wird dein Vierbeiner auf dich und die neuen Aufgaben reagieren.

Gibt es Maßnahmen zur Vorbeugung?

Züchter dürfen verhaltensauffällige Hunde in der Zucht nicht verwenden. Welpen sollten frühestens mit acht Wochen in ihr neues Zuhause ziehen. Hier müssen sie rasch lernen, dass nicht jedes Verhalten toleriert wird. So muss der Kleine üben, mit Frust umzugehen seine Grenzen erkennen.

Ruhiges Verhalten solltest du von Beginn an belohnen. Wildes Beißen, Bellen oder Quietschen ignorierst du. Erst wenn sich der Welpe beruhigt hat, spielst du weiter oder gibst ihm Futter. Junge Hunde brauchen von Beginn an ruhige Plätze, an denen sie sich entspannen können. Allerdings sollte dieser Platz in der Nähe ihrer Menschen sein, denn so hat dein Hund ein Gefühl dazuzugehören.

Titel: Photo Pixabay on Pexels

Tequila

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2 Kommentare

  • Ronja Stadler

    Liebes Redaktion-Team,

    ich habe den Beitrag gelesen, weil ich selbst einen ADHS Sheltie zu Hause habe. Meine Hündin war schon mit wenigen Monaten, so ca. ab der 12 Woche auffällig. Fast zwei Jahre habe ich mit diversen Trainer*innen gearbeitet, die die „Schuld“ für den Charakter meines Hundes bei mir suchten. Es war äußerst frustran. Sportliches Training wie Agility waren unmöglich. Mantrailing und Sozialtraining in Hundevereinen brachten uns bei sehr regelmäßiger Teilnahme kaum Besserung. Dennoch gab ich nicht auf und wendete mich nach zwei Jahren voller Mühe und Anstrengungen an einen Tierarzt mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Die nette Ärztin diagnostiziert ADHS. Eine Erleichterung, denn so hatte ich wenigstens eine Diagnose, nachdem die körperlichen Untersuchungen und Blutbilder, die ich all die Jahre vorher veranlasste unauffällig waren. Ich supplementierte schon früh 5-HTP und passte die Ernährung an, aber der gewünschte Erfolg blieb ewig aus. Die Tierärztin verschrieb uns dann Fluoxetin. Es hat etwa 12 Wochen gedauert, als sich die ersten Erfolge einstellen. Das zwanghafte Verhalten, in Form von kreiseln und das „Head-Shaking“ wurde wurden milder. Seit dem Einsatz von SSRI ist der Hund ganz langsam besser trainierbar, sodass wir in den Hundevereinsgruppen durch sehr sehr regelmäßige Teilnahme nicht mehr die schlechtesten sind 😀 meiner Tierärztin und mir war aber bewusst, dass eine Therapie idealerweise mit Methylphenidat erfolgen sollte, was mich zum eigentlichen Punkt bring. Im Text steht, dass der Einsatz bei Tieren erfolgen kann. Es ist aus Erfahrung unmöglich, als Tierarzt Methylphenidat zu verschreiben. Durch den großen Missbrauch der Substanz in den letzten Jahren ist die Abgabe des Medikaments streng reguliert, sodass der Einsatz beim Hund verwehrt bleibt. Zur Zeit bleiben wir deshalb beim Fluoxetin und hoffen, dass sich das Reglement bezüglich Methylphenidat in den nächsten Jahren noch einmal zu Gunsten des Einsatz am ADHS-Hund verändert.
    Vielleicht passen Sie die Information im Text noch einmal an.
    Vielen Dank für den äußerst informativen und gut recherchierten Artikel.
    Liebe Grüße aus Köln,
    Ronja mit Knusper

    • Michaela Geibinger

      Hallo liebe Ronja,

      vielen lieben Dank für deinen äußerst interessanten Kommentar und die Anregung. Gerne habe ich das Thema mit der Tierärztin unseres Vertrauens besprochen und den Artikel entsprechend angepasst. Schön, dass dir der Artikel gefallen hat. Ich hoffe, du schaust ab und zu wieder vorbei. Vielleicht erzählst du ja bei Gelegenheit wie es dir und Knusper geht.
      Ganz liebe Grüße
      Michaela

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